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Die Herstellung: Edelsteinschmuck

So stelle ich meinen einzigartigen Edelsteinschmuck her.

Ich fertige meinen Schmuck aus seltenen Edelsteinen, Rheinkieseln, Mineralien und Fossilien in Handarbeit in meiner kleinen Werkstatt an. Um aus einem rohen Stein ein einzigartiges Schmuckstück zu machen, sind mehrere Arbeitsschritte notwendig und diese Arbeitsschritte möchte ich anhand einer fossilen Schnecke aus den Alpen demonstrieren.

1. Der Rohzustand

Am Anfang steht ein unscheinbarer Stein und möglicherweise ist von außen kaum zu erkennen, dass es sich hierbei überhaupt um ein Fossil oder einen wertvollen Edelstein handelt.

Gosauschnecke aus Österreich
Beispiel: Gosauschnecke aus Österreich

2. In Scheiben schneiden

Um nun aus einem solchen Rohstück einen Anhänger zu machen, muss der Stein zuerst in Scheiben geschnitten werden. Hier kommt meine spezielle Steinsäge mit Diamant-Sägeblättern zum Einsatz. Das Sägeblatt ist mit kleinen Diamanten beschichtet, da viele Edelsteine wie z.B. Amethyst wesentlich härter sind als Stahl und somit ein einfaches Sägeblatt aus Stahl keine große Wirkung zeigen würde.


Diamant-SägeblattDiamant-Sägeblatt


Fossile Schnecke Aufgeschnitten
Hälfte einer fossilen Schnecke nach dem sägen.

 3. Einen Rohling herstellen
Der nächste Schritt ist das Herstellen eines Rohlings. Auf der Steinscheibe wird also die gewünschte Form des Anhängers markiert und anschließend mithilfe der Säge ausgeschnitten. Ich erhalte dadurch einen Rohling, der schon grob der Form des fertigen Anhängers entspricht.

Je nachdem welches Material ich bearbeite, wird der Rohling noch stabilisiert. Dies bedeutet, dass der Rohling mit einem speziellen Epoxidharz behandelt wird um kleinere Risse, Löcher und Frakturen im Stein auszubessern. Der Epoxidharz härtet komplett durchsichtig aus und lässt sich schleifen und polieren, sodass man hinterher nichts mehr davon sieht. Bei vielen Steinen, wie z.B. der abgebildeten fossilen Schnecke oder Granat-Glimmerschiefer ist dies unbedingt notwendig, denn andernfalls wäre eine Verarbeitung des Materials unmöglich. Das Material würde also ohne Stabilisierung bei späteren Arbeitsschritten komplett zerbrechen oder es würden immer wieder einzelne Stücke oder Kristalle herausbrechen und somit kein besonders schönes Schmuckstück abgeben.

Stabilisierter Rohling

Stabilisierter Rohling Seite
Stabilisierter Rohling einer fossilen Schnecke


4. Das Formen des Rohlings auf harten Diamantschleifrädern
Nun beginnt die eigentliche Arbeit, der Rohling wird auf harten Diamantschleifrädern in seine endgültige Form gebracht.

Unsere Schleifmaschine
Meine Schleifmaschine 

Alle Arbeiten mit Schleifrädern erfolgen mit Wasserkühlung der Räder und des Steins, andernfalls würde es eine starke Hitzeentwicklung geben und diese könnte den Stein beschädigen, die Lebenszeit der Schleifräder sehr stark verringern und es würde eine Menge giftiger Steinstaub in die Luft gewirbelt werden. Durch das Wasser wird also zum einen die Staubentwicklung unterbunden und der Stein und das Schleifrad gekühlt um beide vor Schäden zu schützen.

Ein hartes Diamantrad besteht in der Regel aus Metall und ist mit einer dünnen Schicht aus Diamanten beschichtet. Ich verwende Metallräder mit Diamanten in der Körnung 60, 180 und 360. Die Angabe der Körnung bezieht sich auf die Größe der einzelnen Diamantkörner und ist wie beim Schleifpapier/Sandpapier aus dem Baumarkt.

Dadurch dass die Räder aus Metall bestehen, geben diese beim schleifen nicht nach und dadurch ist der Schleifvorgang auf diesen Rädern besonders aggressiv, der Rohling lässt sich damit einfach und schnell formen. Dies geschieht auf dem 60er Schleifrad.

60 Metallrad
60er Metallrad

Das 60er Rad hinterlässt jedoch sehr tiefe Kratzer und es hinterlässt sichtbare und unerwünschte Facetten, anstatt einer gleichmäßigen, leicht gewölbten Oberfläche, die ich benötige. Hierzu habe ich das 180er und das 360er Metallrad, mit diesen kann ich die groben Kratzer aus dem vorherigen Arbeitsschritt ausbessern und hinterlasse dabei immer feiner werdende Kratzer und kann gleichzeitig die unerwünschten Facetten beseitigen.

360er Rad
360er Rad

Fossile Schnecke nach Rohschliff
Die Schnecke nach dem 360er Rad, die Form ist bereits gegeben aber es sind noch deutliche Kratzer vorhanden.

5. Das schleifen und polieren auf weichen Schleifrädern

Nun habe ich einen fertig geformten Anhänger, der jedoch vollkommen zerkratzt ist und keinerlei Glanz aufweist. Deshalb wechsle ich auf weiche Schleifräder, diese sind auch mit Diamantkörnern beschichtet jedoch sind die Körner wesentlich feiner (Körnungen 600, 1200, 3000, 8000) und dazu ist auch der Aufbau der Räder anders. Die weichen Räder bestehen aus Kunststoff, einer Lage Gummi und die Diamanten sind nicht direkt auf dem Rad aufgebracht sondern in einem speziellen Material eingebettet. Dieser Aufbau sorgt dafür, dass das Rad dem Stein leicht nachgibt und der Schleifvorgang wesentlich weniger aggressiv ist und somit eine bessere Oberfläche erzielt werden kann als bei harten Rädern aus Metall.



Kunststoff Schleifrad
Kunststoff Schleifrad

Ich arbeite mich nun also durch die verschiedenen Schleifräder und bessere dabei die feinen Kratzer des jeweils vorherigen Schleifrades aus, bis ich bei meinem feinsten 8000er Rad ankomme. Viele Steine haben hier bereits schon einen sehr schönen Glanz und sind schon fast fertig.

Polierte Schnecke
Fertig polierter Anhänger aus einer fossilen Schnecke

6. Polieren auf einer Filzscheibe mit Polierpulver

Abhängig davon aus welchem Material der Anhänger besteht, ist für eine gute Politur noch ein weiterer Poliervorgang auf einer Filzscheibe mit speziellem Polierpulver notwendig. Als Pulver kommt hier z.B. Ceroxid oder Aluminiumoxid zum Einsatz, dies sind ganz feine Pulver mit sehr feinen Partikeln, die die Oberfläche des Steins auf Hochglanz polieren können. Welches Pulver zum Einsatz kommt, hängt auch wieder vom Material des Anhängers ab. Es gibt kein einfaches Rezept, denn jeder Stein ist anders und was für den einen funktioniert, hat bei dem anderen keine Wirkung. Hier hilft einfach nur ausprobieren und Erfahrung.

Filzscheibe zum polieren
Filzscheibe an der Seite der Maschine

7. Das Loch für die Öse bohren

Um aus dem polierten Stein auch einen Anhänger machen zu können, muss ich natürlich noch ein Loch bohren. Hier verwende ich einen kleinen Handbohrer mit einem 1 mm Bohrkopf, der Stein wird zur Kühlung des Bohrers und des Steins in Wasser getaucht und dann bohre ich ein Loch von einigen Millimetern Tiefe in den Stein.



Handbohrer
Handbohrer

8. Der letzte Schritt, das Einkleben der Silberöse

Nach dem Bohren des Loches, muss ich nur noch die passende Silberöse auswählen und diese einkleben. Hierzu verwende ich wieder, wie beim Stabilisieren des Rohlings am Anfang, ein Epoxidharz um einen sicheren Halt der Öse zu garantieren. Der Epoxidharzkleber benötigt 12 Stunden zum Aushärten und danach habe ich einen fertigen Anhänger.
Nun muss ich das Schmuckstück nur noch fotografieren und danach im Online-Shop verfügbar machen.

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